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Neues im grünen Bereich! :Fromme Birne und brennender Busch

Garten
Datum:
23. Aug. 2024
Von:
Veronika Ospelt

Ab dem Frühjahr 2025 soll es im „Pfarrgärtlein“ (hinter den Garagen) nur noch Pflanzen mit Kirchenbezug geben. St. Clemens ist schließlich nicht irgendein Bauwerk, sondern unsere Pfarrkirche. Um das Besondere des Grundstückes hervorzuheben, soll es dort nur Stauden und Gehölze geben, die christliche Begriffe oder biblische Personen im Namen haben.

Einige gibt es schon: 
Die Vereinsdechantsbirne (Doynné de Comice) wurde im Andenken an Pfarrer Himmrich gepflanzt. Die Rosen „Gloria Dei“ und „Zisterzienserrose“ (orange, großblütig, öfter blühend, kletternd), Marienglockenblumen, Johanniskraut, Herrgottshölzel (Eberraute, Artemisia abrotanum), Karthäusernelke, Liebfrauenmantel (Alchemilla mollis), Himmelsschlüssel (Primula veris), Kerzen-Kreuzkraut (Ligulaira przewalzkii) haben wir bereits in der Sammlung. So, wie die Clematis „Rouge Cardinal“ und die Dahlie „Bishop of Llandaff“.

Wir haben zurzeit zwar keinen Pfarrer, dafür stehen Bischöfe und sogar Kardinäle direkt vor dem Pfarrhaus. Für die Hochfeste haben wir: Christrose, Osterglocke, Pfingstrose, Pfingstnelke und Pfingstveilchen und der Hauswurz (Semper vivum) erzählt vom ewigen Leben.

Wer könnte Ableger (jetzt im Herbst ist ideal) oder Samen der folgenden Pflanzen abgeben: 
Ysop (Hyssoppus officinalis, auch „blaues Bienenkraut“ genannt), 
Bibelblatt (Balsamkraut, Tanacetum balsamita),
Heiligenkraut (Santolina chamaecyparissus),
Heiliges Basilikum (Ocimum sanctum),
Brennender Busch (Dictamnus albus o. rosea),
Jakobs- oder Himmelsleiter (Polemonium caeruleum o. album),
Salomonsiegel (Poligonatum multiflorum),
Hiobstränen (Coix lacryma jobi),
Himmelszelt (Linum perenne),
Clematis „Blue Angel“,
Pfaffenhütchen (Euonymus europäus) 
…  o.a. Vielleicht fallen Ihnen noch weitere himmlische Gewächse ein, die Ihren heimischen Garten verzieren.       Bei den Rosen wären die „Rosa sancta“ oder die „Heilige Elisabeth“ interessant.
Natürlich sollte auch die majestätische Madonnenlilie (Lilium regale) nicht fehlen.
Auf die ebenfalls beeindruckende Mariendistel möchte ich wegen ihres ungeheuren Ausbreitungsdranges aber lieber verzichten.

Die Einjährigen bieten ebenfalls ein breites Spektrum:
 Judassilberling (Lunaria annua),
Christuspalme (Rizinus communis),
Passionsblume (Passiflora incarnata) und
Gottesaugen (Tradecantia, Begonia semperflorens),
Kapuzinerkresse (Tropaeolus minus) oder
Engelwurz (Angelica archangelica),
Bischofskraut (Ammi majus),
Mönchspfeffer (Vitex agnus casstus)
– auch hier ist ihrer biblischen Blumenfantasie keine Grenze gesetzt.

Wunderschön in Blattwerk und Blüten, aber teuer und etwas frostempfindlich ist der Judasbaum (Cercis siliquastrum). Bei diesem langsam wachsenden Gehölz kommen die zarten Blütchen im zeitigen Frühjahr wie Büschel kleiner pinkfarbener Sternchen direkt aus dem Stamm. Dazu ist er trockenheits- und hitzeresistent und wird nicht sehr groß. Vielleicht könnte sich jemand zu einer Spende verführen lassen, damit dieses traumhafte Juwel aus der Baumschule ab dem nächsten Frühjahr unser Pfarrgärtlein ziert, auch wenn es den Namen des Verräters trägt.

Auf die Idee gekommen bin ich durch den kleinen Kirchgarten der Marienkirche zu Ehringsdorf bei Weimar. Gepflegt wird dieser Garten von ehrenamtlich Engagierten, die immer wieder Ideen haben und neue Kräuter und Pflanzen entdecken, die einen Bezug zur Bibel und zur Kirche haben und auf alle Fälle noch in den Garten sollten, obwohl es schon eng wird hinter der Kirchenmauer. Alle Pflanzen haben liebevoll gestaltete Schilder. Ein zauberhafter Ort (unbedingt mal Googeln!).

Wer etwas in dieser Richtung anzubieten hat (gerne auch im Tausch!), Anregungen hat, gute Quellen kennt, oder Gartenwissen austauschen möchte, bitte melden bei Petra Schiller, Tel. 02684 5926 oder atouchofart-schilpet@t-online.de 
Ich suche auch immer noch „betende Hände“ (Metall oder Kunststoff) für ein Kunstprojekt, das, wenn es mal fertig ist und man mir gut zuredet, auch einen schönen Platz im Pfarrgärtlein bekommen könnte. 

 

Petra Schiller